10 Gebote für die Windhund-Diva.

Drinnen Manieren, draußen parieren?
Ein Windhund stellt sich sein adäquates (Luxus)Leben ganz einfach und bescheiden vor, viel gibt es – hingegen aller Meinungen - nicht wirklich zu beachten. Hier mal ein paar Fakten.
1.Gebot: Rollenverteilung
Diese ist ab dem ersten Tag im Heim notariell und ein Leben lang vertraglich festgelegt. Der Windhund steht an erster Stelle. Die Betitelung erstreckt sich bei uns von Diva über Königin bis Herrscherin. Wir – Frauchen und Herrchen und Kinder und auch alles andere aus unserem Umfeld – sind die sogenannten Angestellten. Ich mitunter die Köchin, die Putzfrau, die Ankleidefrau … eigentlich übernehme ich jegliche Dienerrollen, welche ich strikt befolge. Galva ist recht launisch und mag Ungehorsam absolut nicht. Vertragsbrüche liegen mir persönlich auch fern.
2.Gebot: Sofaliebe
Galva ist da sehr bescheiden, sie möchte die meiste Zeit ihres Lebens nur auf dem Sofa verbringen und dies auch langgestreckt. Wozu braucht denn auch ein Windhund ein Hundebett? Unbequem, zu niedrig und taugt wahrlich nichts. Frage mich, wer sich sowas einfallen lassen hat… Nun gut, als Windhundbesitzerin habe ich nach kurzer Zeit gleich gelernt, mich mit dem Gedanken anzufreunden, niemals ein Sofa für mich alleine zu haben, noch darauf bequem zu sitzen. Selbst ein eigenes für den Vierbeiner gekauftes Sofa hilft da nicht. Warum? Zum einen um den nötigen Körperkontakt zu bekommen, den ein Windhund zum Überleben braucht und zum anderen um alles genauestens im Blick zu haben. Der wichtigste Grund aber ist wohl, dass sie mir zeigt, nur SIE alleine kann jederzeit frei entscheiden wohin sie sich betten will.
3.Gebot: Schlafplatz
Verhält sich ähnlich wie Gebot 2. Hinzu kommt nur die kleine Zusatzaufgabe: das „Zudecken“. Galva schläft gern eingemummelt. Da man sich aber leider im Schlaf unbewusst bewegt und so die Decke verrutscht, bin ich angehalten diese immer wieder zu richten. Ich möchte ja nicht, dass sie unnötig erkrankt. Bei der Deckenauswahl habe ich besonders auf den Preis geachtet, es sollte – nein es MUSS - High End sein.
4.Gebot: Ausstattung
Hingegen aller Klischees, braucht ein Windhund zum Überleben viel Glitzer und Bling Bling (sehr beliebt sind Tasseln, Quasten, Kettchen, Strasssteine, Perlen, Borte…). Man stelle sich vor Madame müsste halb nackt auf die Straße, äußerst peinlich - immerhin achtet sie strengstens auf ihre Linie. Diese vielen unzähligen Fastenzeiten, nur für diesen Luxuskörper. Der muss dann eben auch ordentlich verpackt sein und zur Schau gestellt werden. Dazu trägt die Dame von heute natürlich einen Prada-Mantel und Kristallschuhe.
5.Gebot: Mahlzeiten
Galva ist ein Freund der exklusiven Küche, unter 4 Sternen wird kein Essen angerührt. Hier empfehle ich den besten und teuersten Cateringservice, wenn man nicht die Möglichkeit hat das Essen täglich selbstgekocht zuzubereiten! Auch zu beachten ist die Standhöhe der einzunehmenden Mahlzeit, ein Windhund mag sich nicht bücken und verrenken oder gar bewegen. Knochen werden übrigens prinzipiell auf dem Schlafplatz gefressen, ebenso größere (passiert dem Portionierer ab und an) Fleischstückchen. Galva hat zum Glück eine eigens für sie gebuchte Reinigungskraft. Keine Sorge, sie schläft im klinisch reinen Bettchen.
6.Gebot: Beschäftigung
Ein Windhund möchte ausgelastet werden! „Zur körperlichen Auslastung bietet sich im Allgemeinen sehr gut eine Jagd an, die ihm natürlich täglich zugestanden werden sollte – immerhin wurden sie ja genau dafür gezüchtet. Hallo? Sichtjäger! Man sollte aber beachten, dass das Tier bereits ausgiebige Jagderfahrung hat - damit den Windigen nicht nach 90 Sekunden langweilig ist.“
7. Gebot: Geistige Auslastung
Ein Windhund muss täglich abtrainiert werden – Gehorsam bedeutet innige Liebe. Bewährt haben sich Leckerlies ca. 1-2Kilo pro Hund und Trainingseinheit! Die Befehle „Sitz“, „Platz“, usw. sind dabei aber zweitrangig. Man könnte auch einfach „Kuchen“, „Pommes“ oder „Currywurst“ rufen. Viel wichtiger ist doch die wirklich entscheidende Frage, welche Geschmacksrichtung ihr nächstes Leckerli haben wird!
8.Gebot: Spielsachen
Ja, auch so hochnäsige Diven spielen mit diversen Spielzeug, sei es nur ein Kuscheltier. Keine Sorge, auch bei uns platzen diese von ganz alleine, es scheint ihr Verfallsdatum läuft schneller ab als bei Lebensmitteln. Für das Zerkauen, Zerrupfen oder Zerplatzen wie aus Geisterhand von Einrichtungsgegenständen und Spielsachen gilt zu aller erst Ruhe bewahren und Raum vorerst verlassen. Kleiner Tipp: „Am besten verhandelt man für solche Fälle mit dem bevorzugten Fachgeschäft und versucht einen Preisnachlass für Stammkunden von mindestens 25% herauszuschlagen!“ Man kommt gewiss die nächsten Jahre beinahe regemäßig vorbei.
9. Gebot: Verwöhnen
Hier kann ich nur raten, sein eigenes Leben an den Nagel zu hängen, jegliche Freundschaften aufzugeben (hier darf Hund zumeist eh nicht auf das geliebte Sofa) und die berufliche Laufbahn abzubrechen. Der König oder die Königin brauchen 24 Stunden Rundum-Versorgung, vom Fächerwedeln im Sommer bis Rückenmassage und Ohren-Dauer-Kraulen im Winter.
10. Gebot: Buddeln
Galva kommt manchmal auf die glorreiche Idee zu buddeln, meist im Garten. Das hat immer mit Nichtbeachtung meinerseits zu tun. Vor lauter Erschöpfung meiner Untertanenrolle habe ich die Gebote 1 bis 9 ignoriert! Ich würde dabei aber keinesfalls, ich wiederhole KEINESFALLS, auf die absurde Idee kommen sie zu ermahnen oder gar anzuschreien, dies könnte zu irreparablen psychischen Schäden führen. Gut bewährt haben sich Beruhigungstropfen, für mich natürlich nicht für Galva. Einzunehmen stündlich und am besten zum normalen Tagesablauf übergehen.
Es empfiehlt sich alle Gebote strengstens auszuführen, denn NUR das wird einen Windhund erst zufrieden und satt machen!
ACHTUNG! Es handelt sich tatsächlich um reine Ironie in diesem Blog. Er sollte nur zur Belustigung dienen und hat keinen realistischen Ursprung!

Kommentare

  1. Doch, da ist bestimmt ein einiges an Wahrheit drin.... was mich (muss ich zugeben) darin bestärkt froh zu sein, keine Königin (/König) zu Hause zu haben, der ständig umschmeichelt werden muss. Es reicht mir schon bei der Arbeitsstelle jeden Tag der Hampelmann für andere zu sein. Wahrscheinlich gibt es aber viele Hundhalter, die sich das vorher nicht so gut überlegt haben wie ihr.

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